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Foto: Detlef Lippek; Hartmut Lüker – 4.ter von links
Klimawandel, Borkenkäfer und Bodenverdichtung
Auf Einladung des Vereins zur Förderung der Umwelt- und Lebensqualität in Steinhagen versammelte sich eine kleine Wandergruppe an der Alten Feuerwehr Amshausen. Obwohl das Thermometer 31 Grad anzeigte, ging es unter der Leitung von Hartmut Lüker vom BUND-Halle auf einen facettenreichen Weg hinauf in den Teutoburger Wald.
Wie wichtig die Fähigkeit der Wälder Temperaturschwankungen auszugleichen ist, konnten die Teilnehmer direkt feststellen. War die Tagestemperatur unter den Buchen und Eichen entlang des Jückemühlenbachs noch angenehm, so war die sengende Hitze entlang der abgeholzten Waldflächen schon erheblich. Der Wald kann Erwärmungen durch den Klimawandel direkt vor Ort abpuffern. Durch sein schützendes Blätterdach und die Feuchtigkeit, die er über die Blätter und Nadeln verdunstet, ist es dort um einige Grad kälter.
Herr Lüker zeigte an vielen Beispielen, wie wichtig ein abwechslungsreicher Baumbestand für einen gesunden Wald ist. An einem alten Rindenstück samt Borkenkäfer erklärte Herr Lüker welchen Einfluss die Trockenheit für den Baumbestand hat, denn bei trockenem und warmem Wetter vermehren sich die Insekten besonders schnell. Sie bohren sich durch die Rinde und gelangen so zur Bastschicht, auch Zuckerschicht genannt. Dieser Zucker gibt dem Baum seine lebenswichtige Energie.
Doch bei genügend Niederschlägen und Normaltemperaturen können die Bäume die Käfer abwehren. Sie bilden Harz und verkleben so die Schädlinge. An heißen, trockenen Tagen wie diesem kann der Baum jedoch kaum Harz produzieren.
Aber auch die Bodenverdichtung durch den Einsatz von Forstmaschinen spielt eine große Rolle. Holzerntemaschinen hinterlassen tiefe Fahrspuren, was sich die Wanderer eindrucksvoll vor Ort anschauen konnten. Ein gesunder Waldboden mit vielen luft- und wasserführenden Hohlräumen ist die Basis für die biologische Vielfalt im Wald. Etwa 8000 verschiedene Mikroorganismen befinden sich in einem einzigen Gramm Waldboden.
Gibt es weniger und weniger gesunde Bäume, wird auch weniger klimaschädliches CO2 im Wald gespeichert.
Sabine Wienströer 2. Vorsitzende