Phasenschieber - Umwelt Verein Steinhagen

Verein zur Förderung der Umwelt- und Lebensqualität
in Steinhagen e.V.
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NEWS
Unsere Stellungnahme zu den Plänen des Netzbetreibers Amprion

Die im Norden Deutschlands erzeugte und die im Norden ankommende Energie muss nach Süddeutschland transportiert werden.

Zuständig für die bereits vorhandene Höchstspannungs-Stromtrasse von Hesseln/Halle bis Gütersloh/Blankenhagen ist der Netzbetreiber Amprion. Die Projektleiter Amprions, Herr Weber und Herr Stenz, reisen zurzeit durch die Region, um ihre Pläne vorzustellen.

Es geht um den Bau eines „Phasenschiebers“, der laut Amprion gebraucht wird, um „die Netzbelastung zu vergleichmäßigen.“ Für den Phasenschieber wird eine Fläche von 9ha (12Fußballfelder) benötigt. Die Trafoanlage selbst misst Weber zufolge etwa 20x20 Meter, bei einer Höhe von 7 Metern. Dazu kämen Schaltfelder mit Masten und Leitungen. Von der Anlage gehe eine Lärmbelastung von 80 Dezibel aus. Diese Pläne wurden von Herrn Weber der interessierten Öffentlichkeit bisher vorgestellt:

- Im Ententurm Brockhagen, Datum 27.04.2023?
- In der Bauausschusssitzung Steinhagen am 27.09.2023
- Im Büro der Grünen in Gütersloh am 14.11.2023
- Im Umweltausschuss Bielefeld am 09.01.2024

Bei allen Vorstellungen wurde heftig kritisiert, dass sich der Suchraum für diese Anlage ausgerechnet im Naturraum Hollen-Holtkamp-Ströhen befindet. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass in den Flächenverbrauch noch nicht eingerechnet ist eine Zuwegung für eine 300 Tonnen schwere Anlage, das heißt, dass zusätzlich zweispurige Straßen gebaut werden müssen.

Die Initiative „Rettet den Naturraum Holtkamp-Ströhen“ hatte für ihre open Petition: „Rettet den Naturraum Holtkamp-Ströhen - Für eine möglichst naturverträgliche Energiewende“, bis zum 20.08.23 Unterschriften gesammelt, die an die Regierungspräsidentin Anna Bölling vom Regierungsbezirk Detmold geschickt wurden. Darin werden Flora und Fauna genauer beschrieben:
„Der Naturraum Hollen-Holtkamp-Ströhen ist eine noch unzerschnittene, für die Gesamtökologie der Region bedeutsame Fläche. Dank großen Engagements leben hier noch die vom Aussterben bedrohten großen Brachvögel, Kiebitze, Steinkäuze, Rebhühner, aber auch Kuckuck, Gartenrotschwanz und seltene Fledermäuse, Waldohreule, Schleiereule und Uhu. Es gibt noch viele Rauchschwalben, Feldspatzen und Goldammern und an einigen Orten Heidelerche und Feldlerche.
Die landwirtschaftlich, durch Einzelhöfe und kleine Häusergruppen geprägte Gegend ist im Regionalplan als Gebiet zur Erholung ausgewiesen. Die Landschaft ist kleinräumig strukturiert und enthält viele verschiedene Lebensräume nebeneinander. Die Landwirtschaft trägt durch extensive Bewirtschaftung und die Vertragsnaturschutzflächen zur Bereicherung der Artenvielfalt bei. Die Zerstörung dieses Raumes hätte für die bedrohten Arten auch in der weiteren Umgebung spürbare Auswirkungen.“

Wir schließen uns dem Protest der Initiative „Rettet den Naturraum Holtkamp-Ströhen" an.


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