Vom Wissen zum Handeln - Umwelt Verein Steinhagen

Verein zur Förderung der Umwelt- und Lebensqualität
in Steinhagen e.V.
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Vom Wissen zum Handeln - aktiv werden für Klimaneutralität

Auf der Jahreshauptversammlung des Vereins zur Förderung der Umwelt- und Lebensqualität Steinhagen e.V.; ULS; lauschten die 20 Zuhörer gebannt Kurt Gramlich bei seinem Vortrag zum Thema "Vom Wissen zum Handeln - aktiv werden für Klimaneutralität"  in der Alten Feuerwehr in Amshausen.

Die aktuelle Lage unserer Welt fasste Kurt Gramlich mit den Worten zusammen: "Wir sind dabei, den Ast auf dem wir sitzen, immer schneller abzusägen." Dabei hat der Kreis Gütersloh bis jetzt noch großes Glück gehabt.

Vielen sind die ständig neuen Hitzerekorde bewusst, viele haben Hitze und Trockenheit hier bei uns schon miterlebt. Auch Starkregenereignisse und Überschwemmungen im Kreisgebiet sind uns nicht unbekannt. Berichte über Tornados in Lippstadt und Paderborn sind in der Aktuellen Stunde gelaufen. Über große Wirbelstürme und das Abschmelzen der Gletscher erfährt man im Fernsehen oder im Wetterbericht.
Aber kaum jemand weiß, dass in Deutschland die bisher ungewöhnlichste Abweichung bei der Temperatur nicht irgendwann im Sommer, sondern vielmehr mitten im Winter, nämlich  am 31.12.2022 stattgefunden hat. Und zwar 10 bis 15 Grad Celsius über normal, also kurze Hosen an Sylvester.

"Das alles macht der Wissenschaft sehr große Sorgen," weiß Kurt Gramlich. Er lobte ganz besonders die international anerkannte, hohe Qualität der deutschen Klimaforschung. Dazu gehören das Potsdam Institut, das Merkur?? Institut, der wissenschaftliche Beirat globale Umweltveränderungen (WBGU), der Sachverständigenrat Umwelt (SRU), der Expertenrat Klima und nicht zuletzt das Umweltbundesamt (UBA). Alle zusammen liefern seit Jahren enorm wichtige Erkenntnisse über den Klimawandel, die immer genauer werden. Gramlich warb darum, wenn es um Fakten geht, sich in erster Linie bei diesen Stellen zu informieren.

Eindringlich rief Kurt Gramlich dazu auf, sich für den Klimaschutz einzusetzen und zu engagieren. Wo und wie, das geht, dafür gab es vom Referenten zahlreiche Beispiele. Er benannte die individuellen Möglichkeiten im Alltagsleben, wie Strom zu sparen, unnötige Fahrten mit dem Verbrennerauto zu unterlassen, insbesondere für kurze Strecken, Radfahren und Zufußgehen, also einfach so viel wie möglich an für die Erdatmosphäre schädliche Treibhausgase zu vermeiden. "Das können doch wirklich die meisten Leute," meint Gramlich.
In den Haushalten entsteht der größte Anteil von Treibhausgasen beim Heizen. Dabei gilt folgende Regel: ein Grad Celsius weniger in der Raumtemperatur spart sieben Prozent der Heizenergie. Besonders vorteilhaft sind Passivhäuser, weil sie nur noch sehr wenig Heizenergie benötigen.

Hier verwies Kurt Gramlich auf eine nicht nachvollziehbare Verschlechterung einer Ratsentscheidung in Steinhagen. Der ehemals vorbildliche Beschluss, Gebäude der Gemeinde als Passivhaus zu bauen, wurde an einer Grundschule in Brockhagen aufgehoben.

Erneuerbare Energie selbst erzeugen? "Das geht doch ganz einfach mit einem Balkonkraftwerk," weiß Gramlich aus eigener Erfahrung: "Balkonkraftwerke verbreiten sich inzwischen wie ein Virus." Das führt zudem noch dazu, dass mit einer zeitlichen Verzögerung auch richtige Photovoltaikanlagen installiert werden. Der Referent empfahl hier eindringlich, durch den Kauf von Produkten aus deutscher Herstellung den Wiederaufbau der Solarindustrie zu stärken.

Bei sich selbst anfangen, das ist ein wichtiger und notwendiger Schritt in Sachen Klimaschutz.  Gramlich führt weiter aus: "Genauso wichtig ist es, sich gesellschaftlich zu engagieren."

Im eigenen Umfeld, in der eigenen Kommune startet der dringend notwendige Einsatz für den Klimaschutz und für unsere Kinder. Hier sind gesellschaftliches Engagement und ebenfalls  Überzeugungsarbeit erforderlich.

Dies kann vor Ort in der eigenen Kommune auf vielfältige Weise geschehen. Klimapolitisches Engagement, natürlich am besten zusammen mit anderen, macht Spaß und hat Einfluss nicht nur vor Ort, sondern manchmal sogar auch auf landes- und bundespolitische Entscheidungen.
Abschließend berichtete Herr Gramlich aus der praktischen Arbeit des Klimabeirates der Stadt Gütersloh.

Die von Herrn Gramlich verwendeten Präsentationsfolien finden Sie hier.
Das Haller Kreisblatt berichtete, den Artikel haben wir hier für Sie bereitgestellt.





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