Feinstaub - Umwelt Verein Steinhagen

Verein zur Förderung der Umwelt- und Lebensqualität
in Steinhagen e.V.
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Feinstaub

Feinstaub ist nahezu unsichtbar und wird auch als Schwebstaub (englisch: Partikulate Matter) bezeichnet. Er entsteht, wenn sich Substanzen und Gase verbinden .
Feinstaub wird unter anderem durch Verbrennungsprozesse im Straßen- und Luftverkehr, Kraftwerken, in Öfen, Öl- und Gasheizungen und auch Holzheizungen hervorgerufen, wobei die Verbrennung von Festbrennstoffen zu wesentlich höheren Feinstaubemissionen führt, als die Verbrennung flüssiger oder gasförmiger Brennstoffe.  
Der Straßenverkehr ist zusätzlich eine bedeutende Feinstaubquelle durch den Bremsen -, Kupplungs- und Reifenabrieb.
In geschlossenen Räumen sorgen Rauch von Tabakwaren, Kopierern und Laserdruckern für Feinstaubbelastungen bis zu zwei Milliarden Partikel pro gedruckter Seite.
Diese winzigen Staubteilchen sind in drei Klassen unterteilt:

1. Partikel mit einem Durchmesser von 10 Mikrometer,
also zehn Millionstel Meter und weniger (PM 10).
2. Partikel, die vier Mal kleiner sind, mit einem Durchmesser
von weniger als 2,5 Mikrometer (PM 2,5)
3. Partikel, die ein Mikrometer und kleiner sind: so genannter Ultrafeinstaub (PM 0,1)

Sogar zu Silvester steigt die Belastung explosionsartig in der Größenordnung von 15 % des jährlich im Straßenverkehr entstehenden Feinstaubs.

Jedoch ist die Feinstaubbelastung immer auch stark durch variierende Witterungsbedingungen beeinflusst. Zum Beispiel durch die besonders langanhaltende Trockenheit  und die steigenden Temperaturen der Vorjahre. In Städten ist es fast immer ein paar Grad wärmer als im Umland. Das liegt an den vielen versiegelten Flächen. Gebäude, Straßen, Parkplätze heizen ihre Umgebung auf.

Durch alles, was wir verbrennen, sowie Ammoniak und Methan aus der Landwirtschaft entsteht reaktiver Stickstoff, der dann durch Regen und Winde in die Böden und Gewässer getragen wird. Auch die Naturschutzgebiete sind schon belastet. Es wird vermutet, dass es bis zu 50 Kilogramm Stickstoff pro Hektar sind.

Die WHO empfiehlt strengere Grenzwerte als die EU.
Der EU-Grenzwert PM10-Jahresmittelwert darf 40μg/m³ nicht überschreiten.
Die WHO - Empfehlung PM10-Jahresmittelwert sollte 20μg/m³ nicht überschreiten.
Der EU-Grenzwert PM 2,5-Jahresmittelwert darf 25μg/m³ nicht überschreiten.
Die WHO-Empfehlung PM2 ,5-Jahresmittelwert sollte 10μg/m³ nicht überschreiten.                                                                                                                                       
Es gibt auch natürliche Feinstaubquellen, die bei  Vulkanausbrüchen, Bodenerosion und Waldbränden entstehen.

Dass Feinstaub gesundheitsschädlich ist, ist wissenschaftlich gut belegt.
Je kleiner die Partikel sind, desto größer ist das Risiko.
Eine langfristige Feinstaubbelastung kann zu Herz-Kreislauferkrankungen und Lungenkrebs führen, eine bestehende COPD (Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung) verschlimmern, sowie das Sterblichkeitsrisiko erhöhen. In Deutschland konnten im Zeitraum 2007 bis 2015 im Mittel jährlich etwa 44.900 vorzeitige Todesfälle auf die Feinstaubexposition im ländlichen und städtischen Hintergrund zurückgeführt werden.
Besonders anfällig sind Menschen mit Vorerkrankungen, ältere Menschen und Kinder. Bei Kindern können unter hoher Feinstaub-Belastung Lungenwachstum und Lungenfunktion eingeschränkt werden.

Teilweise lagern sich an den Oberflächen der Partikel gefährliche Stoffe wie Schwermetalle oder Aluminium an, die dann beispielsweise Krebs erzeugen können. Doch auch die Partikel selbst sind ein Risiko – denn die kleineren Partikel dringen tiefer in die Atemwege ein. Ultrafeinstaub kann über die Lungenbläschen sogar ins Blut gelangen.
Gelangen die ultrafeinen Partikel in die Blutbahn, können sie alle Organe erreichen. Das Blut kann dickflüssiger werden, die Gefahr eines Infarkts steigt. Sie können auch ins Gehirn gelangen, wo sie zu kleinen Schlaganfällen beitragen können.

Welchen Anteil die Landwirtschaft am gesamten Feinstaub in der Luft hat, ist nicht ganz klar. Das Max-Planck-Institut für Chemie geht davon aus, dass rund 45 Prozent des Feinstaubs in Deutschland aus der Landwirtschaft stammen. Die Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) haben ergeben, dass es rund 20 Prozent sind.

Wenn die Luftqualität wieder einen hohen Stellenwert bekommen soll, dann ist das nur durch drastische Reduzierung des Verkehrs, durch veränderte Tierhaltung, ökologische Landwirtschaft  und erneuerbare Energien möglich.

Umfassendere Informationen und Recherchen zur Luftqualität aktuell und in der Vergangenheit ermöglicht das erweiterte und neugestaltete Internet-Luftdatenportal des UBA.

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Luftfilter Copyrigth Stephanie Brekenkamp, Steinhagen
Abbildung eines Luftfilters gebraucht Aufsicht (oben links), gebraucht im Querschnitt (oben rechts) und neu (unten)
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